Unlängst frühstückte ich im Speisewagen. Während der Zug durchs Mittelland brauste, gönnte ich mir diesen kleinen Luxus im Alltag und hatte anschliessend sogar noch Zeit, mich auf eine Sitzung vorzubereiten. Als der Kellner die Rechnung brachte, verkündete er die frohe Botschaft: «Sie müssen heute nur die Hälfte bezahlen.» Die Erklärung lieferte die Aufschrift auf der Quittung Happy Montag.
Ich musste schmunzeln: Die SBB wollen ihre Kundinnen und Kunden nun also montags glücklich machen. Wie schön. Doch, halt, etwas stimmt da nicht! Ich schaute mir den Quittungszettel noch einmal an: Tatsächlich, die Aktion nennt sich Happy Montag. Nicht Glücklicher Montag und auch nicht Happy Monday, nein, Happy Montag. Mischmasch-Sprache, liebe SBB, das geht gar nicht, sagt mein Sprachgefühl.
Der eine oder die andere wird nun erwidern: Das spielt doch alles keine Rolle. Hauptsache, die Leute verstehen es. Und genau das ist der Punkt. Wenn es wirklich darum ginge, dass es die Gäste in einem Schweizer Bahnrestaurant verstehen, dann hätte die SBB-Tochter Elvetino Glücklicher Montag schreiben können. Hat sie aber nicht, denn sie wollte cool sein. Der Werbeausdruck ist ganz offensichtlich eine Anspielung an die Happy Hour, in der es (zumeist) alkoholische Getränke zum halben Preis gibt. Doch die Happy Hour heisst auch nicht Happy Stunde – wie blöd wäre denn das?!
Worum geht es dann? Um Originalität um jeden Preis? Oder hat da jemand schlicht gar nichts gedacht? Oder ist das alles Wurst? Wurst und Käse an einem gewöhnlichen Montag im November?
Ich kann da nur sagen: I wish you a happy day!