Kennen Sie das: Jemand sagt etwas, aber im Grunde genommen sagt er (oder sie) gar nichts?

Fast täglich lese ich Sätze wie «Die Regierung kündigt an, Massnahmen zu ergreifen.» Immer, wenn es ein Problem gibt, werden – vorschnell oder auf Druck – Massnahmen angekündigt. Nicht beantwortet werden damit folgende Fragen: Was beinhalten diese Massnahmen? Was soll damit erreicht werden? Wer macht was, wozu und wann?

Das Geheimnis solcher Sätze: das Verschwinden der handelnden Personen. Sie sind nicht erkennbar – und können damit nicht zur Verantwortung gezogen werden. Das Ganze, eine Verschleierungstaktik? 

Und nein, es sind nicht nur Politikerinnen und Politiker, die sich gerne so zitieren lassen. In vielen Lebensbereichen sind sie anzutreffen, die Massnahmen. Beispiel gefällig? Ein Unternehmen macht weniger Gewinn, als erwartet? Was macht es? Es trifft Massnahmen. Ja, was nun? Werden Leute entlassen? Und wenn ja: Wer macht es und wer steht dafür hin? 

Gerne werden sie auch angeordnet, die Massnahmen. Eine Chefin ist unzufrieden mit ihrem Angestellten? Sie droht mit einer Massnahme. Und lässt damit offen, was sie im Sinn hat. 

Da ist es nicht mehr weit bis zum Strafgesetzbuch. Dort tauchen unter anderem die stationäre und die therapeutische Massnahme auf. Ist das nun eine Gefängnisstrafe? Eben nicht – eine Strafe aber schon. Für Aussenstehende schwer verständlich. Soll es wohl auch sein.

Sagt doch einfach, was Sache ist!

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