Heute soll es nicht darum gehen, ob es legitim ist, dass die Mensa einer Universität statt mittelmässigen Fleischmenüs und öden Vegi-Gerichten nur noch gelungene fleischlose Speisen auftischt. Ökodiktatur nennen das die einen. Es soll auch nicht darüber diskutiert werden, ob es scheinheilig ist, wenn in der Mensa nur vegetarisch bzw. vegan gegessen werden kann, aber vor der Mensa im Freien ein Wagen mit einem Extra-Angebot für Fleischesser*innen steht

Mir stösst etwas anderes auf. Womit will mich diese neue Mensa überzeugen? Mit leckeren Menüs? Mit Abwechslung im Speiseplan? Mit Gerichten, die aussehen wie Fleisch, aber rein pflanzlich sind und so gut, dass ich nicht mehr auf die Idee kommen könnte, dass ich etwas vermisse? Fehlanzeige. Sie will mich mit englischen Bezeichnungen überzeugen: Das Tagesmenü heisst neu Soul, das zweite Menü nennt sich VegVeg und ab Semesterbeginn soll es eine Bowl geben – wohl die Suppe oder etwas anderes, das in einer Schale angerichtet wird. Meiner Meinung nach ist das nur peinlich. 

Ein weiteres Beispiel einer englischen Mahlzeitenbezeichnung ist der Pulled Pork Burger. Pork ist Schweinefleisch und vielleicht auch eine Schweinerei. Oder anders gesagt: Schwein bleibt Schwein, auch wenn Pork drauf steht. Und dass man mich richtig versteht: Ich habe nichts gegen Schweine – das sind saubere, sehr soziale Tiere und sie verdienen es, dass man sie zu Lebzeiten anständig behandelt. Aber ich befürchte, dass dies beim Fleisch, das im Pulled Pork Burger steckt, nicht der Fall ist. Sonst würde zweifelsohne der Hinweis erfolgen: Hamburger von glücklichen Schweinen. Aber das wäre ja, igitt, Deutsch!

Anders gesagt: Diese Anglizismen verderben mir ernsthaft den Appetit. 

(Bild: Dominique Benoist auf Pixabay)

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